Mehr Gleichberechtigung, mehr Geld – wie du eine neue Einstellung zu deinen Finanzen entwickelst

„Finanzen sind Männersache“ oder „Ich habe als Mutter keine Zeit für meine Finanzen“ sind Gedanken, die dir bekannt vorkommen? Es handelt sich um so genannte negative Glaubenssätze. Sie können ein Grund dafür sein, weshalb du dich bislang noch nicht an deine eigenen Finanzen rantraust. Denn diese Gedanken beeinflussen dein Denken und deine Entscheidungen, wie du zu deinem Selbstwert, Wohlstand und finanzieller Gleichberechtigung stehst. In diesem Blogartikel erfährst du, woher Glaubenssätze kommen, wie du sie aufspürst und wie du sie erfolgreich umwandelst.

 

Was sind Glaubenssätze und welchen Einfluss haben Sie auf dein Denken?

Glaubenssätze sind unbewusste Gedankenmuster, die im Laufe deines Lebens entstehen. Deine Glaubenssätze bestimmen deine innere Einstellung, welche Perspektive du einnimmst und was du dir zutraust – auch in Bezug auf Geld und Gleichberechtigung.

Sie prägen dein Denken und Handeln. Sie können dich bestärken und dir helfen, positiv auf Dinge zu schauen. Sie können dich aber auch hemmen und ausbremsen. Negative Glaubenssätze können dir im Weg stehen und dich zum Beispiel daran hindern, deine Finanzen anzupacken.

„Finanzen sind mega kompliziert“ oder „Mit meinem Teilzeit-Gehalt lässt sich nicht sparen“ oder „Ich bin es einfach nicht wert.“

All das sind Beispiele für negative Glaubenssätze. Sie halten dich davon ab, ins Tun zu kommen und zu handeln. Dabei sind Glaubenssätze subjektive Wahrheiten. Das, was du denkst, entspricht nicht unbedingt den Tatsachen. Nirgendswo steht offiziell geschrieben, dass deine negativen Glaubenssätze zu Geld und Gleichberechtigung stimmen. Und dennoch haben sie einen massiven Einfluss auf dein Denken und Handeln.

 

Die gute Nachricht ist: Glaubenssätze lassen sich ändern

Deine Glaubenssätze beeinflussen dein Verhalten. Durch dein Verhalten sammelst du Erfahrungen. Deine Erfahrungen wiederum prägen dein Denken. Diesen Kreislauf kannst du durchbrechen und neue Gedanken sowie ein positives Money Mindset zu Geld und Gleichberechtigung entwickeln.

Was denkst du über Geld und Gleichberechtigung?

Deine Glaubenssätze zu Geld und Gleichberechtigung entwickelst du im Laufe deines Lebens. Sie entstehen schon früh in der Kindheit. Du übernimmst Annahmen von anderen Menschen aus deiner unmittelbaren Umgebung. Es gibt drei große Bereiche, die dich im Umgang mit deinen Finanzen prägen: dein Elternhaus, dein Freundeskreis und die gesellschaftlichen Erwartungen.

 

So wandelst du deine Gedanken zu Geld

Nachdem du nun weißt, was Glaubenssätze sind, woher sie kommen und weshalb sie einen so großen Einfluss auf deine Einstellung zu Geld und Gleichberechtigung haben, steht der nächste Schritt an.

Spüre deine Glaubenssätze auf und mache dir bewusst, welchen Einfluss sie auf dein Verhalten haben und welche Erfahrungen du damit machst. Von was halten dich deine negativen Glaubenssätze ab? Du traust dich nicht, an der Börse zu investieren, weil du dir das nicht zutraust? Du nimmst deine große Rentenlücke einfach hin, weil das Thema Altersvorsorge „so anstrengend“ ist? Du vermeidest Gehaltsverhandlungen, weil du eh „nur“ in Teilzeit arbeitest und deine Arbeit „nicht so wichtig ist“? Halte deine negativen Glaubenssätze schriftlich fest.

Ein Tipp: Falls es dir schwerfällt, Glaubenssätze zu Geld und Gleichberechtigung aufzuspüren, suche nach Sätzen, Sprüchen oder Redewendungen, die du schon oft in deinem Leben gehört hast (z.B. „Geld macht nicht glücklich“ oder „Care Arbeit ist Sache der Mutter“).

Versuche dir nun vorzustellen, was alles anders in deinem Leben wäre, wenn du nicht diesen negativen Glaubenssatz hättest. Inwieweit würdest du dich anders verhalten? Wo würdest du dich anders entscheiden? Wie würdest du dich dabei fühlen? Mache dir bewusst, was alles möglich wäre, wenn du diesen negativen Glaubenssatz nicht hättest.

Im letzten Schritt geht es darum, Beweise zu finden, die deine negativen Glaubenssätze widerlegen. Wenn du zum Beispiel den Glaubenssatz hast „Geld macht nicht glücklich“, kannst du überlegen, ob es irgendwann in deinem Leben schon einmal vorgekommen ist, dass du dich darüber gefreut hast, Geld zu bekommen (als Kind zu Weihnachten). Oder kennst du jemanden aus deinem direkten Umfeld, der Geld hat UND glücklich ist? Sehr gut – schreib es auf.

Nun geht es an dem wohl kniffeligsten Teil: Du formulierst neue, positive Glaubenssätze. Achte darauf, dass deine Sätze wirklich positiv formuliert sind (auf Wörter wie „nicht“, „kein“ oder „un-“ solltest du verzichten).

Mit deinen positiven Glaubenssätzen festigst du dein neues Money Mindset. Hänge dir deine neuen Glaubenssätze am besten irgendwo sichtbar hin, damit du sooft wie möglich draufschaust und sie dir bewusst machst.

 

Woran merkst du, dass du deine Glaubenssätze erfolgreich aufgelöst hast?

Ob du deine positiven Glaubenssätze erfolgreich transformiert hast, kannst du daran erkennen, dass deine alten Glaubenssätze nicht mehr in jeder Lebenssituation „aufploppen“. Du spürst positive Veränderungen, weil du zum Beispiel endlich nach einer Gehaltserhöhung gefragt hast und nun dein Einkommen gesteigert hast. Dein Leben fühlt sich leichter an. Deine Erfolge, die du dank deiner neuen Glaubenssätze einfährst, sind mess- und belegbar (z.B. neuer Job, neue Kontenstruktur mit fairen Geldflüssen in der Partnerschaft).

Mit 55 Jahren in Rente gehen? Warum du einen Fixstern brauchst

Geld im Monat zurückzulegen, ist vernünftig. Das Ersparte langfristig anzulegen, ist sinnvoll. Aber warum sollte ich das überhaupt machen und jetzt schon Geld fürs Alter zurücklegen? Auf der Reise in die finanzielle Unabhängigkeit kann es auch mal holprig werden, wenn du zum Beispiel auf negative Glaubenssätze oder Themenbereiche stößt, die dir unangenehm sind oder dich hemmen. Was es dann braucht, ist ein emotionales Ziel, ein Warum, ein inneres Motiv, das dich motiviert, am Ball zu bleiben – eine Art Fixstern, der dir den Weg weist, falls es auf der Reise mal etwas dunkler werden sollte.

Unbestritten ist es ein großes Motiv, im Alter genug Geld zur Verfügung zu haben, um nicht in der Altersarmut zu landen. Frauen verdienen auch im 21. Jahrhundert immer noch 18 Prozent weniger als Männer (#GenderPayGap). Dazu kommt, dass Mütter häufiger in Teilzeit arbeiten, dadurch weniger in die Rentenkasse einzahlen und später weniger gesetzliche Rente erhalten (#Teilzeitfalle). Durch die wichtige, aber leider unbezahlte Care Arbeit, die häufiger bei den Frauen liegt, steht Müttern noch weniger Einkommen zur Verfügung, um vorzusorgen und anzulegen. Gründe gibt es also zuhauf, jetzt schon fürs Alter vorzusorgen und regelmäßig Geld zurückzulegen.

 

Sparen um des Sparens willen?

Sparen, nur um zu sparen, wird vermutlich nicht lange gut gehen. Die Gefahr besteht, dass du vergisst, warum du das überhaupt machst, und das eigentliche Ergebnis – genug Geld im Alter zu haben – erst Jahre später genießt. Gespart wird ja nicht auf ein schickes, neues Fahrrad oder einen Urlaub in der Karibik, sondern langfristig, um ein relativ abstraktes, weit in der Zukunft liegendes Ziel zu erreichen, nämlich im Alter finanziell abgesichert zu sein.

Außerdem kann es auf der Reise in die finanzielle Unabhängigkeit streckenweise auch das ein oder andere Motivationsloch geben. Vielleicht setzt du dich – so wie ich vor ein paar Jahren – das erste Mal in deinem Leben mit Geld auseinander, hinterfragst Glaubenssätze, thematisierst Geld in der Partnerschaft oder Familie, und änderst bisherige Routinen. Das kostet erst einmal Energie. Damit man in holprigen Phasen nicht stehen bleibt und die Motivation verliert, sondern Talsohlen durchschreiten kann, braucht es ein Ziel.
Überleg dir einen Fixstern, für den es sich jetzt lohnt zu sparen.

Ein Ziel kann zum Beispiel lauten, im Alter genug Geld zu haben, um sorgenfrei zu leben. Oder früher in Rente zu gehen, und trotzdem keine Rentenlücke zu haben. Oder auf Weltreise zu gehen und vorher genug angespart zu haben.

 

Darf es ein bisschen mehr sein?

Beim Stecken der Ziele sind keine Grenzen gesetzt. Je größer das Vorhaben ist, desto größer ist der nötige Energieaufwand, um das Ziel zu erreichen. Das Schließen der Rentenlücke ab 67 Jahren ist ein anderes Vorhaben als bereits mit 50 Jahren nicht mehr arbeiten zu müssen. Je nach eigener Persönlichkeit und Einstellung braucht es große oder eben die richtig mächtigen Fixsterne. Egal ob riesengroß oder mäßig-realistisch: einen Fixstern braucht es in jedem Fall!

 

Ein Buchtipp zum Schluss

In seinem Buch „Frag immer erst warum“ beschreibt Simon Sinek ein einfaches Konzept: Es braucht immer ein Ziel, das einen begeistert und an das man glaubt. Es braucht ein Warum, das einen motiviert und erfüllt. Sinek stellt erfolgreiche Persönlichkeiten wie Martin Luther King Jr. oder Steve Jobs vor, die sich am Anfang ihres Tuns die Frage nach dem Warum gestellt haben. Mit dieser Methode haben sie es geschafft, bedeutende Dinge zu vollbringen.

Wenn du nach dem Warum deiner eigenen finanziellen Unabhängigkeit fragst und deinen Fixstern vor Augen hast, bist du in der Lage, großartige und bedeutende Dinge zu schaffen.