von Marisa | Jan 13, 2022 | Allgemein
Geld im Monat zurückzulegen, ist vernünftig. Das Ersparte langfristig anzulegen, ist sinnvoll. Aber warum sollte ich das überhaupt machen und jetzt schon Geld fürs Alter zurücklegen? Auf der Reise in die finanzielle Unabhängigkeit kann es auch mal holprig werden, wenn du zum Beispiel auf negative Glaubenssätze oder Themenbereiche stößt, die dir unangenehm sind oder dich hemmen. Was es dann braucht, ist ein emotionales Ziel, ein Warum, ein inneres Motiv, das dich motiviert, am Ball zu bleiben – eine Art Fixstern, der dir den Weg weist, falls es auf der Reise mal etwas dunkler werden sollte.
Unbestritten ist es ein großes Motiv, im Alter genug Geld zur Verfügung zu haben, um nicht in der Altersarmut zu landen. Frauen verdienen auch im 21. Jahrhundert immer noch 18 Prozent weniger als Männer (#GenderPayGap). Dazu kommt, dass Mütter häufiger in Teilzeit arbeiten, dadurch weniger in die Rentenkasse einzahlen und später weniger gesetzliche Rente erhalten (#Teilzeitfalle). Durch die wichtige, aber leider unbezahlte Care Arbeit, die häufiger bei den Frauen liegt, steht Müttern noch weniger Einkommen zur Verfügung, um vorzusorgen und anzulegen. Gründe gibt es also zuhauf, jetzt schon fürs Alter vorzusorgen und regelmäßig Geld zurückzulegen.
Sparen um des Sparens willen?
Sparen, nur um zu sparen, wird vermutlich nicht lange gut gehen. Die Gefahr besteht, dass du vergisst, warum du das überhaupt machst, und das eigentliche Ergebnis – genug Geld im Alter zu haben – erst Jahre später genießt. Gespart wird ja nicht auf ein schickes, neues Fahrrad oder einen Urlaub in der Karibik, sondern langfristig, um ein relativ abstraktes, weit in der Zukunft liegendes Ziel zu erreichen, nämlich im Alter finanziell abgesichert zu sein.
Außerdem kann es auf der Reise in die finanzielle Unabhängigkeit streckenweise auch das ein oder andere Motivationsloch geben. Vielleicht setzt du dich – so wie ich vor ein paar Jahren – das erste Mal in deinem Leben mit Geld auseinander, hinterfragst Glaubenssätze, thematisierst Geld in der Partnerschaft oder Familie, und änderst bisherige Routinen. Das kostet erst einmal Energie. Damit man in holprigen Phasen nicht stehen bleibt und die Motivation verliert, sondern Talsohlen durchschreiten kann, braucht es ein Ziel.
Überleg dir einen Fixstern, für den es sich jetzt lohnt zu sparen.
Ein Ziel kann zum Beispiel lauten, im Alter genug Geld zu haben, um sorgenfrei zu leben. Oder früher in Rente zu gehen, und trotzdem keine Rentenlücke zu haben. Oder auf Weltreise zu gehen und vorher genug angespart zu haben.
Darf es ein bisschen mehr sein?
Beim Stecken der Ziele sind keine Grenzen gesetzt. Je größer das Vorhaben ist, desto größer ist der nötige Energieaufwand, um das Ziel zu erreichen. Das Schließen der Rentenlücke ab 67 Jahren ist ein anderes Vorhaben als bereits mit 50 Jahren nicht mehr arbeiten zu müssen. Je nach eigener Persönlichkeit und Einstellung braucht es große oder eben die richtig mächtigen Fixsterne. Egal ob riesengroß oder mäßig-realistisch: einen Fixstern braucht es in jedem Fall!
Ein Buchtipp zum Schluss
In seinem Buch „Frag immer erst warum“ beschreibt Simon Sinek ein einfaches Konzept: Es braucht immer ein Ziel, das einen begeistert und an das man glaubt. Es braucht ein Warum, das einen motiviert und erfüllt. Sinek stellt erfolgreiche Persönlichkeiten wie Martin Luther King Jr. oder Steve Jobs vor, die sich am Anfang ihres Tuns die Frage nach dem Warum gestellt haben. Mit dieser Methode haben sie es geschafft, bedeutende Dinge zu vollbringen.
Wenn du nach dem Warum deiner eigenen finanziellen Unabhängigkeit fragst und deinen Fixstern vor Augen hast, bist du in der Lage, großartige und bedeutende Dinge zu schaffen.
von Marisa | Sep 22, 2021 | Allgemein
Kennst du deine monatlichen Ausgaben? Weißt du, wieviel du einnimmst und wo dein Geld jeden Monat hingeht? Oder vermutest du eher, wofür du Geld tatsächlich ausgibst? Dann ist es Zeit, sich erst einmal einen Überblick über Einnahmen und Ausgaben zu verschaffen. Das hat einen großartigen Nebeneffekt: Es werden alle regelmäßigen Abbuchungen, Daueraufträge und Abos offengelegt und du kannst kritisch hinterfragen, ob du davon wirklich alles brauchst oder nicht doch das ein oder andere überflüssige oder überteuerte Abo kündigen kannst.
Am Anfang steht die Finanzanalyse – gähn?
Damit du dir einen guten Überblick über deine Einnahmen und Ausgaben verschaffst, macht es Sinn, erst einmal alles aufzuschreiben, für was du dein Geld ausgibt. Das klingt vielleicht erstmal langweilig? Ist es aber nicht. Denn in der Finanzanalyse liegt ganz viel Potential zum Sparen. Wenn du deine Fixkosten im Monat kennst – also alle Kosten, die jeden Monat immer wiederkehren und abgebucht werden – dann findet sich eventuell genau dort eine Sache, wo es sich gut sparen lässt. Vielleicht stellst du ja fest, dass du bei einer Bank mit hohen Kontoführungsgebühren bist oder einen mittlerweile veralteten, überteuerten Handytarif nutzt. Dann kannst du dir Vergleichsangebote einholen und zu einem besseren, günstigeren Anbieter wechseln. Das Gute an der Sache ist: Wenn du bei deinen monatlichen Fixkosten sparen kannst, tust du das ab dann automatisch jeden Monat. Auf das Jahr gerechnet, macht das sich das durchaus bemerkbar.
Überraschungen sind vorprogrammiert
Außerdem lohnt es sich, einen Blick auf die variablen Kosten zu werfen, also alle Kosten, die du für Freizeit, Essen gehen, Klamotten, Weiterbildung, Sport ausgibst und pro Monat variieren. Sich mit den variablen Kosten zu beschäftigen, kann auch zu einigen Überraschungen führen oder weißt du, wieviel du für Klamotten oder auswärts essen ausgibst? Hier können es vor allem die kleineren Beträge sein, die sich am Schluss läppern: Hier mal ein Eis oder eine Brezel auf die Hand, dort mal einen Cappuccino im Café, dann noch einen neuen Pulli im Sale mitgenommen. Es gibt unzählige Situationen, in denen man unachtsam, nebenher oder „im Vorbeigehen“ Geld ausgibt und durch die Summe von vielen kleinen Beträgen in manch einer Kategorie überraschende Beträge zusammenkommen.
Der schöne Nebeneffekt beim Aufschreiben seiner Ausgaben ist, dass die Achtsamkeit fürs Geldausgeben steigt. Allein zu wissen, dass man sich abends hinsetzt und aufschreibt, wieviel und wofür man heute Geld ausgegeben hat, lässt den täglichen Umgang mit Geld bewusster werden. Und vielleicht fragt man sich ja: Braucht es diese eine Ausgabe wirklich? Wenn du die Frage mit NEIN beantwortet, hast du aktiv Geld gespart. Wenn die Antwort auf Frage mit JA lautet, hast du dich achtsam dafür entschieden und genießt das Eis, den Pullover, das Geschenk vermutlich bewusster.
Besser als sein Ruf: das Haushaltsbuch
Um sich einen Überblick über die fixen und variablen Kosten zu verschaffen und Geldbewegungen aufzuzeichnen, ist ein Haushaltsbuch hilfreich. Als ich vor ein paar Jahren angefangen habe, ein Haushaltsbuch zu führen (zum ersten Mal in meinem Leben!), war das – milde gesagt – mind blowing. Ich hatte gedacht, ich hätte ein gutes Gefühl dafür, wohin meine Ausgaben gehen, aber ich hatte mich zum Teil sehr verschätzt, für welche Bereiche ich tatsächlich am meisten Geld ausgebe.
Um ein Haushaltsbuch zu führen, kannst Du eine schnöde Excel-Tabelle führen, hierzu gibt es zahlreiche Vorlagen im Internet. Oder du nutzt eine der vielen kostenfreien Apps. Nach ein paar Monaten wirst du dir einen guten Überblick verschafft haben, wieviel Geld du im Monat ausgibst, ob es Sparpotentiale gibt und in welchen Bereichen es dir leichter fällt, zu sparen. Ob du das Haushaltsbuch dann noch weiterführen willst, wenn die Finanzanalyse steht und du dir einen Überblick verschafft hast, kannst du dann immer noch entscheiden. Für den Anfang ist es in jedem Fall zu empfehlen.
Beginne mit deiner eigenen Finanzanalyse
Fang erstmal mit deinen eigenen Einnahmen und Ausgaben an. Wenn du dir einen guten Überblick über deine eigene Finanzlage verschafft hast, kannst du dich im nächsten Schritt den Familieneinnahmen und -ausgaben widmen. Dafür wäre es sinnvoll, wenn ihr euch zusammen hinsetzt und überlegt, wie es für euch am besten funktioniert: Belege sammeln? Gemeinsame App nutzen? Zusammen eine Excel-Tabelle führen? Gemeinsam macht es am meisten Sinn, einen Blick auf die Familienfinanzen zu werfen und zu gucken, wo die Geldfresser bei den Familienausgaben liegen und wo ihr sparen könnt.