Geld im Monat zurückzulegen, ist vernünftig. Das Ersparte langfristig anzulegen, ist sinnvoll. Aber warum sollte ich das überhaupt machen und jetzt schon Geld fürs Alter zurücklegen? Auf der Reise in die finanzielle Unabhängigkeit kann es auch mal holprig werden, wenn du zum Beispiel auf negative Glaubenssätze oder Themenbereiche stößt, die dir unangenehm sind oder dich hemmen. Was es dann braucht, ist ein emotionales Ziel, ein Warum, ein inneres Motiv, das dich motiviert, am Ball zu bleiben – eine Art Fixstern, der dir den Weg weist, falls es auf der Reise mal etwas dunkler werden sollte.
Unbestritten ist es ein großes Motiv, im Alter genug Geld zur Verfügung zu haben, um nicht in der Altersarmut zu landen. Frauen verdienen auch im 21. Jahrhundert immer noch 18 Prozent weniger als Männer (#GenderPayGap). Dazu kommt, dass Mütter häufiger in Teilzeit arbeiten, dadurch weniger in die Rentenkasse einzahlen und später weniger gesetzliche Rente erhalten (#Teilzeitfalle). Durch die wichtige, aber leider unbezahlte Care Arbeit, die häufiger bei den Frauen liegt, steht Müttern noch weniger Einkommen zur Verfügung, um vorzusorgen und anzulegen. Gründe gibt es also zuhauf, jetzt schon fürs Alter vorzusorgen und regelmäßig Geld zurückzulegen.
Sparen um des Sparens willen?
Sparen, nur um zu sparen, wird vermutlich nicht lange gut gehen. Die Gefahr besteht, dass du vergisst, warum du das überhaupt machst, und das eigentliche Ergebnis – genug Geld im Alter zu haben – erst Jahre später genießt. Gespart wird ja nicht auf ein schickes, neues Fahrrad oder einen Urlaub in der Karibik, sondern langfristig, um ein relativ abstraktes, weit in der Zukunft liegendes Ziel zu erreichen, nämlich im Alter finanziell abgesichert zu sein.
Außerdem kann es auf der Reise in die finanzielle Unabhängigkeit streckenweise auch das ein oder andere Motivationsloch geben. Vielleicht setzt du dich – so wie ich vor ein paar Jahren – das erste Mal in deinem Leben mit Geld auseinander, hinterfragst Glaubenssätze, thematisierst Geld in der Partnerschaft oder Familie, und änderst bisherige Routinen. Das kostet erst einmal Energie. Damit man in holprigen Phasen nicht stehen bleibt und die Motivation verliert, sondern Talsohlen durchschreiten kann, braucht es ein Ziel.
Überleg dir einen Fixstern, für den es sich jetzt lohnt zu sparen.
Ein Ziel kann zum Beispiel lauten, im Alter genug Geld zu haben, um sorgenfrei zu leben. Oder früher in Rente zu gehen, und trotzdem keine Rentenlücke zu haben. Oder auf Weltreise zu gehen und vorher genug angespart zu haben.
Darf es ein bisschen mehr sein?
Beim Stecken der Ziele sind keine Grenzen gesetzt. Je größer das Vorhaben ist, desto größer ist der nötige Energieaufwand, um das Ziel zu erreichen. Das Schließen der Rentenlücke ab 67 Jahren ist ein anderes Vorhaben als bereits mit 50 Jahren nicht mehr arbeiten zu müssen. Je nach eigener Persönlichkeit und Einstellung braucht es große oder eben die richtig mächtigen Fixsterne. Egal ob riesengroß oder mäßig-realistisch: einen Fixstern braucht es in jedem Fall!
Ein Buchtipp zum Schluss
In seinem Buch „Frag immer erst warum“ beschreibt Simon Sinek ein einfaches Konzept: Es braucht immer ein Ziel, das einen begeistert und an das man glaubt. Es braucht ein Warum, das einen motiviert und erfüllt. Sinek stellt erfolgreiche Persönlichkeiten wie Martin Luther King Jr. oder Steve Jobs vor, die sich am Anfang ihres Tuns die Frage nach dem Warum gestellt haben. Mit dieser Methode haben sie es geschafft, bedeutende Dinge zu vollbringen.
Wenn du nach dem Warum deiner eigenen finanziellen Unabhängigkeit fragst und deinen Fixstern vor Augen hast, bist du in der Lage, großartige und bedeutende Dinge zu schaffen.